Eine kurze Entstehungsgeschichte von SoLaVie

Alles begann mit dem Landwirt Heinz Roth aus Neuried-Altenheim. Er suchte nach einer sinnvollen Weiternutzung für seinen Bio-Acker nach seiner Berentung. Er lernte die Solidarische Landwirtschaft in Freiburg kennen und war davon begeistert. In Stefan Walther, Sascha Heinen und Marlene Werfl fand er weitere Unterstützer*innen für seine Idee.

Anfang 2014 ging das Projekt solidarische Landwirtschaft in der Ortenau zum ersten mal an die Öffentlichkeit. Die Infoveranstaltungen waren gut besucht und schnell fand sich ein Kreis von 15 – 20 Leuten zusammen, die das Projekt in der Folgezeit dynamisch vorantrieben.

Im Mai 2014 wurde ein Verein gegründet und auf der Mitgliederversammlung im Oktober wurde über ein Bieterverfahren ausgelotet, ob es genügend Ernteanteilsabnehmende gäbe, die den Anbau 2015 tragen könnten. Wir wollten mit zwei Gärtner*innen starten und hätten dafür ca. 60 Ernteanteilsabnehmende benötigt. Nur gut die Hälfte kam zusammen und so wurde weiter Werbung gemacht, eine Website aufgebaut und die Arbeitsstrukturen weiterentwickelt.

Im Herbst 2015 war es dann so weit und wir konnten das Startzeichen geben. Viel Arbeit stand an: Suche nach geeigneten Fachkräften, Anschaffung eines Geräteträgers und erforderlicher Arbeitsgeräte, Suche nach einer Halle zur Lagerung und Verteilung der Gemüseernte, Verteilstellen finden von Lahr über Offenburg bis Kehl.

Ab März 2016 bauten zwei Gärtnerinnen Gemüse für uns an und am 5. Mai 2016 wurde erstes Gemüse geerntet und begeistert begrüßt. Mit den ersten digitalen „Acker news“ erfuhren die Mitglieder Neues und Interessantes vom Acker. Im späteren Verlauf erschienen die „Acker news“ viermal jährlich. Außerdem kamen später die Mitglieder-Infos hinzu. Diese informieren aktuell über Inhalt der Erntekörbe, wichtige (Mitmach-)Termine und Informationen zum Projekt.

Bereits 2016 etablierten wir in größeren Abständen Grundsatzdiskussionen und Forums-Tage, um möglichst viele Mitglieder an Diskussionen und Entscheidungen zu beteiligen. Regelmäßig trifft sich der Aktivenkreis, bei dem sich jedes Mitglied einbringen kann.

Unser Projekt ruht auf zwei Säulen: Die erste Säule bilden die angestellten Gärtner*innen und wenigen Mini-Jobs, die für Anbau und Verteilung des Gemüses und den Fahrdienst verantwortlich sind. Die zweite Säule sind unsere Mitglieder, Ernteanteilsabnehmende und Freund*innen, die folgende Aufgaben meistern:

– sämtliche Verwaltungsaufgaben wie Mitgliederbetreuung, Buchhaltung, Lohnbuchhaltung, Orga der Verteilpunkte und Fahrdienste, Mithilfe beim Ernten und Gemüseverteilen, Öffentlichkeitsarbeit und Bildungsarbeit, Kontakt zu Behörden und Versicherungen, Klärung von Rechtsfragen und und und….

Diese Mitarbeit ist Teil unserer Solidarität. Ebenso wie die Selbstbestimmung bei der finanziellen Beteiligung.

Über die Jahre haben wir die Anzahl der Ernteanteile auf 185 erhöhen und dabei stabilisieren können. Unser Projekt hat sich Schritt für Schritt an Veränderungen angepasst. In Zukunft sind es vor allem die Herausforderungen des Klimawandels, die unsere Kreativität, Fachkompetenz und Solidarität herausfordern.

Gemeinsam schaffen wir das!