Nachrichten aus den Folientunneln und vom Acker

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Die Folientunnel sind jetzt komplett geräumt und wieder bepflanzt, sprich alles Gemüse kommt aus dem Freiland. Das ist noch immer sehr Salat und „Grün“-lastig, das zieht sich jetzt noch bis Mitte Juni… Dann können wir zusätzlich mit Zucchini, Gurken und Tomaten rechnen.

Und nächstes Jahr können wir in diesem Zeitraum auch Rhabarber und Spargel anbieten um die Versorgungslücke zu verringern.
Letzte Woche zu unserer Ackeraktion wurde sich aber gut um die beiden gekümmert. 😉

Was ist auf dem Acker los?

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Wollt ihr wissen was bei uns gerade alles los ist?

Die Pflanz-Aktions–Woche im April verlief gut, wir haben das Tomatenhaus bepflanzt und im Freiland füllen sich die Beete auch stetig mit Frühlingszwiebeln, Salaten, Petersilie, Kohlrabi, Möhren….
Viele Menschen kamen zum helfen, das war super! Die Eltern-Kind-Gruppe war mit Neuzugängen da. Auch die Kuchenversorgung war letzte Woche hervorragend:)

Vor Kurzem hatten wir Besuch von 12 Kindern aus der Tagesstätte Schneckenhaus, mit denen wir unsere Petersilie und Schnittlauch Anzucht gemacht haben.

Es ist geschäftig und gesellig hier und das draußen Gärtnern geht jetzt wieder so richtig los🎉
Der Regen tat allen Pflanzen seeehr gut. Diese Woche geht es darum das richtige Wetterfenster abzupassen um weitere Beetvorbereitungen und Pflanzungen im Freiland zu machen und dabei das stark sprießende Beikraut nicht aus den Augen zu verlieren.

Wir sind zur Zeit wegen Krankheit hier eine Gärtnerin weniger und freuen uns wenn ihr vorbeikommt und mitanpackt. Es gibt auch viele Arbeiten im trockenen Folientunnel.

Diese Woche leeren wir die meisten Beete im Folientunnel um Platz für die Paprikapflanzung zu machen. Deshalb genießt noch ein letztes Mal die würzigen Salatvariationen und es geht dann sehr bald in Kopfsalat über.

Sonnige Grüße vom Acker

Lauch – Begleiter durch Winter und Frühjahr 

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(von Marlene)

Langsam geht die Zeit zu Ende, in der Lauch regelmäßig in unseren Erntekörben und auf unseren Speisezetteln landete. Nach meiner Erinnerung hatten wir bei Lauch, neben Karotten und Roten Beten, noch in keinem Anbaujahr einen Ausfall. Wohl waren die Erträge nicht immer so üppig, aber wer gut aufgepasst hat, konnte in diesem Jahr feststellen, dass der Lauch im Laufe des Frühjahrs noch etwas gewachsen und dicker geworden ist.

Interessant ist, dass Lauch sowohl eine lange Wachstumszeit, als auch eine lange Erntezeit hat. Während im April der letzte Lauch geerntet wird, wurde Ende März bereits ausgesät für die nächste Saison. Nach etwa 2 Monaten sind die Pflanzen so groß, dass sie an ihren endgültigen Standort gepflanzt werden können. Da wachsen sie dann über Sommer, Herbst und Winter. Ab Dezember und dann bis in den April hinein werden sie alle zwei Wochen geerntet. Dabei verträgt der Lauch auch Frost und ist ziemlich robust. Lauch belegt also rund ums Jahr seinen Platz auf unserem Acker.

Daneben gibt es für alle Lauchliebhaber*innen noch den Sommerlauch. Der sorgt für Abwechslung zwischen Tomaten, Gurken und Auberginen. Allerdings nicht sehr häufig, weil wir im Sommer und Herbst genug anderes haben. 

Lauch kann sehr vielseitig in der Küche verwendet werden: Unverzichtbar in Gemüseeintöpfen, als traditionelle Gemüsebeilage, auf Lauchkuchen oder in Bratlingen. In unseren Rezepten findest du Käse-Lauch-Küchlein auf Möhren, Kartoffelrösti mit Lauch und Topinambur-Lauch-Quiche

Unser Gemüse im Winter: Möhren

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von Marlene, AG-Anbau

Vor ein paar Jahren konnten wir teilweise Möhren ernten von ca. 1 kg Gewicht und trotzdem lecker. Nun ja, wir sind auch mit kleineren Möhren zufrieden, wenn wir genug davon haben. Und im Moment sieht es in unserem Kühlraum noch gut aus. Und bis zu dieser Verteilung hatten wir immer noch Möhren aus dem Freiland.

Ich will dazu etwas ausholen: Bis vor zwei Jahren konnten wir unser Lagergemüse über den Winter in einer Erdmiete lagern. Dann hatten wir diesen Sommer, der erst Ende November zu Ende ging und wir wussten nicht wohin mit unserem Lagergemüse: Die Erdmiete war viel zu warm und in der Halle ist nicht so viel freier Platz. Nach dieser Erfahrung haben wir die Erdmiete aufgegeben und einen zweiten Kühlraum angeschafft. Dort bleibt das Gemüse deutlich länger frisch und gammelt nicht so leicht. Aber das hat natürlich seinen Preis in Form von Strom und Euro (zum Glück Solarstrom). Parallel dazu hat das Anbau-Team aber auch damit experimentiert, nur einen Teil der Möhren im Herbst zu ernten und einzulagern. Einen anderen Teil haben wir in der Erde gelassen und je nach wöchentlichem Bedarf geerntet. Die Möhren bleiben so noch ein bisschen knackiger. Aber es lauern auch Gefahren in Form von hungrigen Mäusen und den Larven der Möhrenfliege, die je nach Befall und Fortschritt im Jahreslauf sich durch unsere Möhren fressen. Nicht so schön, aber ungefährlich. Die befallenen Stellen einfach wegschneiden.

Nach alter Praxis werden Möhren samt ihrem anhaftenden Dreck eingelagert. Und nach meiner Erfahrung ist das auch am besten. Wir sind da manches mal am Zweifeln, wie Ihr die „dreckigen“ Möhren aufnehmt. In dem hinter uns liegenden Jahr mit seiner ständigen Matsche, war das besonders schwierig. Wir hätten schon eine Art Waschtrommel zum Säubern der Möhren, aber dabei werden sie auch verletzt. Meine Möhren kommen immer dreckig wie sie sind in einer Tüte in den Kühlschrank und werden erst kurz vor Verwendung gewaschen.

Nun also guten Appetit bei Deutschlands beliebtestem Gemüse – und unsere schmecken sowieso besonders gut!

Unser Gemüse im Winter: Spinat

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von Marlene, AG-Anbau

Spinat gehört zu den erstaunlich vielfältigen Gemüsesorten, die im Winter draußen auf unseren Äckern gedeihen können. Er ist frostfest, sollte aber keinesfalls in gefrorenem Zustand geerntet werden. Da heißt es einfach abwarten, bis es wieder wärmer geworden ist.

Auf dem Foto seht ihr unsere Spinatreihen auf dem Acker Mitte Dezember. Das war ein Tag mit leichtem Frost. Und zu erahnen ist auch, dass es einiges an Arbeit macht, damit das Spinaternten nicht zur Suchaufgabe zwischen Beikräutern wird. Zwischen den Reihen kann eine Maschine eingesetzt werden, zwischen den Pflanzen muss allerdings gehackt werden. Und die Ernte – das könnt ihr euch sicher vorstellen – ist im Winter bei Kälte, Wind und evtl. noch Regen, auch kein Honigschlecken. Im Dezember waren einmal 500 Gramm Spinat in unserem Erntekorb. Bei 180 Ernteanteilen sind das 90 kg Spinat. Da ist unsere Halle für die Gemüseverteilung dann voller Kisten mit Spinat, die zuerst durch unsere Gemüsewaschanlage geschleust und dann gewogen und aufgeteilt werden müssen. Also massig Arbeit, bis der Spinat dann in euren Kochtöpfen und auf euren Tellern landet.

Kürbisse der Saison

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Von Mund zu Augenbraue:

Spaghetti-Kürbis
(ist schon zum Großteil verteilt) Fruchtfleisch zerfällt beim Garen in „Spaghettis“ deshalb am besten halbieren und mit der Unterseite nach unten aufs Blech, backen bis er weich ist. Dann das Fruchtfleisch mit der Gabel auflockern und mit Kräutern und Gewürzen und Käse würzen und in der halben Kürbisschale mischen und direkt daraus essen. Schale ist nicht essbar.

Butternut
aus dem kann man wirklich alles machen 😉 Schale ist zwar eher hart aber auch essbar

Hokkaido orange
Klassiker, Schale essbar

Hokkaido grün
sehr gut lagerbar und seehr lecker, Schale essbar

Sweet Dumpling
heißer Tipp: Kappe abschneiden, aushöhlen, im Ofen vorbacken, dann mit leckeren Sachen füllen (z.B. Gorgonzola) und nochmal 10 min backen. Schale essbar

72-Stunden-Aktion

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Es ist vollbracht!

72 Stunden Aktion im Regen-Hagel-Sonnenschein-Aprilwetter und am Ende ist unser Acker-Eingangsbereich neu strukturiert und soll verschiedenen Tierarten von Wildbiene bis Igel als Unterschlupf und Nistmöglichkeit dienen. Es wurde ein Sandarium angelegt, in dem erdnistende Wildbienen ihre Gänge in den Sand bauen können und daneben ein ziemlich gigantischer Lebensturm, der auf vier Ebenen Nistplätze und Versteckmöglichkeiten bietet.

Gebaut wurde das alles von Jugendlichen aus Neuried zwischen 9 und 15 Jahren aus der Jugendfeuerwehr, dem Jugendkreis und der Firmungsvorbereitung, unterstützt von unserem Anbauteam inklusive Heinz, den Teamern der 72-Stunden-Aktion und finanziell unterstützt von der BUND Ortsgruppe Neuried und weiteren diversen kleinen Spenden. 

Dickes Danke!

Synergien im Frühbeet

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von Julia

Sonnenenergie tut uns allen gut. Und im Anbau versuchen wir die Sonnenenergie zur Verfrühung unseres Gemüses in den Gewächshäusern zu nutzen. Für dieses Jahr haben wir uns vorgenommen, die Anzucht eigener Jungpflanzen zu erweitern.
Einen Teil der Jungpflanzen bekommen wir von einem Jungpflanzen-Lieferanten in Torftöpfchen geliefert. Da bis 2030 kein Torf aus Moorböden für die Landwirtschaft mehr entnommen werden soll, wollen wir die Pflanzen selber in torffreier, regional produzierter Erde anziehen. Dafür benötigen wir aber besonders jetzt im Frühjahr höhere Temperaturen als in unseren Folientunneln. Deswegen haben wir über den Winter einen gebrauchten Folientunnel installiert, in dem wir uns zusätzlich zur Sonnenenergie auch noch die Wärmeenergie der Mistumsetzung zunutze machen: ein sogenanntes Frühbeet.

Hierzu haben wir eine 9m² große Fläche ca. 40cm tief ausgehoben, Steinplatten gegen Beikräuter am Rand angebracht und die Grube wieder mit frischem Pferde- und Kuhmist befüllt. Dieser erhitzte sich am Anfang der Umsetzung (Kompostierungsprozess) und hält jetzt einige Wochen über 20 Grad Bodentemperatur. Es liegt eine kleine Erdschicht obenauf, die die Pflanzen durchwurzeln können.

Mit Frühbeetscheiben aus der Solavie Mitgliedschaft gesponsert (danke Engelbert) wird das Beet nun abgedeckt und die Mistwärme von unten sowie die Sonnenenergie von oben zum Warmhalten der Pflänzchen genutzt, ein kleiner Jungpflanzenkindergarten sozusagen. Tomaten, Paprika, Aubergine und Zucchini gefällt es darin schon richtig wunderbar und auch Fenchel und Frühlingszwiebeln mögen die Temperaturen über 20 Grad gerne.

Wenn die Fruchtgemüse dann größer werden, werden sie im Gewächshaus untergebracht (danke Heinz), bis sie dann mit eurer Hilfe in die großen Gewächshäuser gepflanzt werden.

Hinweis zu Sauberkeit von unserem Gemüse

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Wir möchten euch nochmal darauf hinweisen, dass man all unser Gemüse vor dem Verzehr waschen sollte. Wir haben kein Trinkwasser, nur Grundwasser, zum Waschen. Auch können wir nicht garantieren, dass unser Gemüse nicht mit Tieren des Ackers (Igel, Hasen, Mäuse, Vögel, etc.) in Kontakt kam.

Rein rechtlich müssen wir euch darauf hinweisen, dass unser Gemüse nicht als „verzehrfertig“ gilt. Beim Feldsalat merkt man es wahrscheinlich besonders, den bekommen wir mit unserer Gemüsewaschanlage nicht so richtig sauber.

Ein Monat bei der SoLaVie Offenburg/Ortenau

Ein Praktikumsbericht von Johanna

Hallo zusammen!

Falls mich noch nicht alle kennen – ich heiße Johanna, bin 20 Jahre alt, komme aus der Nähe von Bremen und durfte den Oktober über Praktikantin bei euch – der SoLaVie Offenburg/Ortenau – sein. Meine Motivation, dieses Praktikum zu machen, kam daher, dass ich während meines einjährigen Freiwilligendienstes in Costa Rica in das Gärtnern und die Landwirtschaft schnuppern durfte und dadurch immer mehr Interesse dafür entwickelt habe. Die Frage ob oder inwiefern ich dem aber beruflich nachgehen will, war ich mir sehr unsicher und entschied mich dann, verschiedene Praktika in diese Richtung zu machen. Durch gemeinsame Freunde von Ricarda und mir aus dem Nationalpark Schwarzwald bin ich dann auf die SoLaVie gestoßen.

Was ich alles lernen und erleben durfte

Allem voran bin ich sehr dankbar für die Zeit hier – für die wirklich herzliche Begrüßung eines jeden Mitglieds, das ich kennenlernen, und die vielfältigen Sachen, die ich lernen durfte. Als ich ankam, hatte ich eine leise Vorahnung, was Solidarische Landwirtschaft sein könnte. Während dieses Monats habt ihr diese Vorstellung mit Leben gefüllt und mir die verschiedenen Seiten des Auslebens gezeigt.

Ich durfte beim Aktivenkreis, der AG Anbau sowie der Mitgliederversammlung miterleben, wie ihr als Verein funktioniert, ihr habt mir Einblick gewährt in Diskussionsthemen wie z.B. die diesjährig sehr vollen Erntekörbe und ich durfte die stets fröhliche Truppe aus Anbauteam und Helfenden bei verschiedensten Sachen unterstützen – von Feldsalatjäten bei 28°C restlicher Sommerhitze bis Spinaternten bei Regen und eisigem Nordwind. Ich durfte Traktor fahren, mich an der Broadfork auspowern, Karotten sähen, mit verschiedenen Geräten harken, Auberginen, Tomaten und Paprika aus den Gewächshäusern räumen, Neues pflanzen, beim Wachsen zusehen, die Gemüse durch die Waschmaschine ziehen, den Hubwagen manövrieren, das Gewächshaus hoch- und runterkurbeln, viel leckeres Gemüse ernten und essen, in der Verteilung helfen und Vieles mehr.

Bei dem Allem habe ich nicht nur ganz handfest für mich Neues über Gemüseanbau gelernt, sondern auch eine riesige Wertschätzung für die Arbeit hinter Nahrungsmitteln bekommen. Ich habe viele liebe Menschen kennengelernt, die mich inspiriert haben, mit denen ich spannende Unterhaltungen führen konnte und so jeder Tag wie im Flug verging. Ich habe viel über mich gelernt und bin der Studienwahl ein Stück näher gekommen.

Insbesondere danke ich von Herzen Julia, Ricarda und Benjamin, dass sie mich mit so offenen Armen aufgenommen, mir geduldig jede Frage beantwortet und mir viel Spannendes beigebracht habt. Ihr seid großartige Menschen! Ein riesiges Dankeschön an Regine, Thomas und Maximilian, dass ihr mich so herzlich bei euch aufgenommen und mir wie ein Ersatzzuhause geboten habt. Ich habe mich unglaublich wohl bei euch gefühlt! Außerdem danke ich euch allen, dass ihr Teil dieses wundervollen Wandels seid, ihr das Ganze mit Rat, Tat und finanziell unterstützt und sogar noch mit Kuchen auf dem Acker allen ein Lächeln aufs Gesicht zaubert!

DANKESCHÖN!

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